05 Apr. Der Indiana Jones der Bibelwissenschaft! Ein tiefsinniges Gespräch mit dem belesenen Roger Liebi über das Buch der Bücher und Indiana Jones
Intro
Dr. theol. Roger Liebi (Dipl. Mus., B.Th., M.Th., Th.D.) stellt sich u.a. den Fragen zu den Indiana Jones Verfilmungen mit Bezügen zur Bundeslade, heiliger Gral, Longinus Lanze sowie den Stellenwert der Bibel uvm. Das nachfolgende Interview liefert seine spannenden Antworten.
Abb. 1: Der überzeugende Bibellehrer Dr. Roger Liebi im Gespräch mit Lars Rominger.
Auch auf dem Bild: Die Longinus-Lanze, das Turiner Grabtuch, der heilige Gral sowie die Heilige Schrift.
Anmerkung: Die Bundeslade hat es, aufgrund seiner Grösse, leider nicht auf das Foto geschafft.
Roger brachte eine Elberfelder und Lars eine Luther – Bibel (1545 – Ausgabe letzter Hand) mit zum Gespräch. Auf dem Bild ist die Heilige Schrift nach der deutschen Übersetzung Martin Luthers mit 200 Bildern nach Schnorr und Carolsfeld. Stuttgart 1913 zu sehen.
Selber arbeitete Roger Liebi unter anderem an der Dritten Revision der Schlachter-Bibel mit und hat selber bisher rund 60 Publikationen veröffentlicht. Vgl. bitte Addendum 1. Publikationen (Auswahl aus rund 60 Publikationen).
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Abb. 2: Podcast auf Spotify. Um den Podcast anzuhören. Bitte auf Bild klicken. (Laufzeit: 23 Minuten)
Roger Liebi

Abb. 3: Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibel.
Dr. theol. Roger Liebi (Dipl. Mus., B.Th., M.Th., Th.D.) wurde 1958 in Zürich geboren. Er ist verheiratet und Vater von sechs Kindern. Er studierte am Konservatorium und an der Musikhochschule in Zürich Musik (Hauptfachstudien in Violine und Klavier). Danach folgten Studien in den Sprachen der biblischen Welt (Griechisch, klassisches und modernes Hebräisch, Aramäisch, Akkadisch). Im Anschluss daran absolvierte er auch ein Studium der Theologie.
Am Whitefield Theological Seminary in Florida (USA) promovierte er schliesslich in den Fachbereichen Judaistik und Archäologie mit einer Dissertation über den Zweiten Tempel in Jerusalem.
Er ist als Bibellehrer und Referent weltweit tätig. Als Bibelübersetzer hat er im Rahmen von mehreren Projekten mitgewirkt. Aus seiner jahrelangen Beschäftigung mit der Heiligen Schrift und mit angrenzenden Gebieten (Musik, Linguistik, Naturwissenschaften, Geschichte, Archäologie) sind zahlreiche Veröffentlichungen hervorgegangen.
In den Jahren 2004 bis 2011 lehrte er als Hochschuldozent Archäologie Israels und des Nahen Ostens.
Mir ist bislang noch kein Mensch begegnet der die Bibel so gut kennt wie Roger Liebi. Aus meiner Sicht lässt sich ein so hohes Mass an Wissen nicht bloss mit Gelehrsamkeit erreichen, sondern gepaart mit Glauben, dass es sich bei diesem Buchwerk um was ganz besonders handelt. Dass die Bibel auch nach Tausenden von Jahren auch im 21. Jahrhundert nichts an ihrer Popularität eingebüsst hat, kann ich mir mir nur mit dem alten und weisen Pharisäer Gamaliel aus der Apostelgeschichte erklären, denn Gamaliel sagte: «Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird’s untergehen; ist’s aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten», dies schleuderte anno domini der Mann des hohen Rats jenen entgegen, die Andersdenkenden zensieren, beziehungsweise töten wollten.
Einen interessanten und tiefgehenden Hinweis liefert u.a. auch Johannes 1.14*, dass Erstaunliches aussagt: Wenn wir im Wort Gottes lesen, dann haben wir sozusagen Zwiesprache mit Gott.
*«Und das WORT ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.» Dr. Martin Luther fasste diesen bahnbrechenden Zusammenhang mit dem Satz «Wer es fassen mag, der fasse es!» zusammen.
Was auch von Martin Luther überliefert ist: Auf lateinisch sagte er «Sola scriptura» und meinte damit: Nur die Schrift. Nur Jesus Christus ist wichtig. Die Menschen sollen nur zu ihm beten. Für mich haben Martin Luther, der Apostel Paulus und Roger Liebi drei wichtige Gemeinsamkeiten. Zum einen sind sie hochgelehrt und zum anderen haben sie die Erkenntnis inne, dass die Bibel das inspirierte Wort Gottes ist. Und diese persönliche Einsicht bezeugen sie öffentlich. Im 1. Kapitel des Römerbriefs in den Versen 16&17 kommt Letzteres klar zum Ausdruck: «Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen. Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Habakuk 2,4): Der Gerechte wird aus Glauben leben.»
Weiterführende Informationen zu Dr. Roger Liebi:
– Fasziniert von der Bibel – Roger Liebi HOME (Link)
– Roger Liebi LIVE – YouTube (Link)
Nun freue ich mich sehr auf das Interview mit Roger.
Interview
Vorbemerkung:
Bei den Antworten von Roger Liebi kam eine einfache bzw. wörtliche Transkription, jedoch ohne Lückenfüller, zur Anwendung.
Lars Rominger:
Wenn ich Dich schon als den Indiana Jones der Bibelwissenschaft bezeichne, dann steige ich doch auch gleich mit diesem Thema ein. Aus der Indiana Jones – Reihe kenne ich zwei Filme die sich vertiefter mit den biblischen Geschichten beschäftigen.
a) Jäger des verlorenen Schatzes (Bundeslade)
Es ist ein Abenteuerfilm von Steven Spielberg und George Lucas aus dem Jahr 1981. Der mit fünf Oscars ausgezeichnete Film ist der erste Teil der Indiana-Jones-Reihe. Indiana Jones wird beauftragt, die Bundeslade sicherzustellen, bevor sie Hitler in die Hände fällt, der sie ebenfalls suchen lässt. Um die Lade ranken sich zahlreiche Mythen – so soll eine Armee mit der Lade an ihrer Spitze unbesiegbar sein.

Abb. 4: Jäger des verlorenen Schatzes. Abenteuerfilm von Steven Spielberg und George Lucas aus dem Jahr 1981.
Bildquelle: Paramount.
b) Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (Heiliger Gral)
Dies ist der Titel eines Abenteuerfilms mit Harrison Ford und Sean Connery aus dem Jahr 1989. In diesem dritten Teil der Abenteuerfilm-Pentalogie des Regisseurs Steven Spielberg geht es um den Heiligen Gral, den Kelch, aus dem Jesus von Nazaret und seine Jünger beim letzten Abendmahl angeblich tranken und der dessen Blut bei der Kreuzigung auffing.

Abb. 5: Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Abenteuerfilm von Steven Spielberg aus dem 1989.
Bildquelle: Paramount.
Persönliche Anmerkung von Lars Rominger
Ich war in der Tat bereits selber mal auf der Suche nach dem Heiligen Gral und würde viel darum geben im Besitze des echten Grals zu sein. Vgl. bitte Abb. 5. Das Buch «Parzival» von Wolfram von Eschenbach, wie auch das letzte musikdramatische Werk «Parsifal» von Richard Wagner waren zwar erhellend, doch als finale Beweisführung bisweilen ungeeignet.

Abb. 6: Reliquie in Edlibach: Der heilige Gral. Der heilige Gral wurde u.a. als der Kelch verstanden, den Jesus Christus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern benutzt und in dem Josef von Arimathäa das Blut Christi unter dessen Kreuz aufgefangen haben soll, wie schon früh in apokryphen Schriften berichtet wurde. Der Gral stellt sich damit als eine der zahlreichen mittelalterlichen Reliquien dar. Weiterführende Informationen zu den Reliquien Turiner Grabtuch, Longinuslanze, heiliger Gral u.a.): Vgl. bitte Link.
Lars Rominger:
Wie wirken die einleitend beschriebenen Inhalte der beiden Film auf Dich und ist es aus Deiner Sicht zielführend und/oder sinnstiftend nach der Bundeslade oder den heiligen Gral aktiv zu suchen?
Roger Liebi:
Dieser Film von Spielberg hat ja einen sehr grossen Erfolg gehabt. ist natürlich mit sehr viel Fantasie und auch fehlenden archäologischen Fakten verbunden. Also die Auszeichnung kam ja durch die Qualität des Filmes an sich und nicht wegen der historischen Bedeutung. Aber wenn es um die Frage geht, könnte man die Bundeslade vielleicht nicht doch noch finden, dann ist die Frage berechtigt. Im Talmud, dem wichtigsten theologischen Werk im Judentum (nach der Bibel), wird gesagt, dass Salomo eine Kammer im Tempelberg bauen liess, um die Bundeslade zu verbergen. Sie befinde sich unterhalb der Holzkammer. Heute kennen wir das ganze Layout des Zweiten Tempels vor 2000 Jahren. Bis ins Detail wissen wir, wo welches Gebäude stand. Würden wir zusammen auf den Tempelberg gehen, könnte ich die genaue Lage, auf die Quadratmeter genau zeigen, wo die Holzkammer war, nämlich auf der rechten Seite, wenn man in den Frauenvorhof hineinkam. Aber es ist so, dass die Bibel ganz deutlich sagt, die Bundeslade wird nie mehr ans Licht kommen. In Jeremia 3,16 wird prophezeit:
«Und es wird geschehen, wenn ihr euch im Lande mehrt und fruchtbar seid in jenen Tagen, spricht der HERR, so wird man nicht mehr sagen: „Die Bundeslade des HERRN“; und sie wird nicht mehr in den Sinn kommen, und man wird ihrer nicht mehr gedenken noch sie suchen, und sie wird nicht wieder gemacht werden.”
Das ist eine kategorische Aussage. Bis heute ist die Bundeslade auch tatsächlich nicht mehr gefunden worden. Übrigens: Zwei Rabbiner, Shlomo Goren (der Militärrabbiner im Sechstagekrieg), zusammen mit dem Rabbiner Getz, wollten mit ihren Studenten von dem Westmauertunnel aus über das Warrentor in den Tempelberg eindringen, um die Bundeslade zu holen. Daraufhin hat die israelische Regierung diesen Zugang versiegelt und verboten, dass weitere solche Grabungen durchgeführt werden.
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Lars Rominger
Die Bibel hat für Dich einen hohen und zentralen Stellenwert.
Warum sollten wir dieses antike Buch im 21. Jahrhundert aus Deiner Sicht überhaupt noch lesen?
Die Bibel behauptet ja von sich, sie sei Gottes Wort und nicht Menschenwort. Also das wäre ja schon der motivierende Grund, wenn wir wissen möchten, was Gott uns zu sagen hat, die Bibel zu studieren, auch in der heutigen Zeit. Aber natürlich, für viele Menschen ist das eine Behauptung und sie gehen davon aus, die Bibel ist einfach ein Buch von Menschen geschrieben und zwar aus der Antike, als man noch viel weniger wusste als heute. Also warum sich mit weniger Wissen abmühen, wenn man heute doch alles viel besser weiss? Aber ein starker Beweis, dass die Bibel Gottes Wort ist, besteht in der erfüllten Prophetie. Die Bibel ist voll von prophetischen Aussagen und zwar so, dass sich z.B. etwa 300 Voraussagen in Bezug auf das erste Kommen von Jesus Christus vor 2000 Jahren erfüllt haben. Dazu kommt ein weiteres Beispiel: Im Buch Daniel gibt es zahlreiche Prophetien über Weltgeschichte. Ich habe dies einmal ausgezählt. Das finden sich über 200 Einzelaussagen, die sich in der Weltgeschichte wörtlich erfüllt haben. Man kann mit der wissenschaftlichen Geschichtsliteratur belegen kann, dass sie sich erfüllt haben, und übrigens in der richtigen Reihenfolge. Wie soll das möglich sein? Über 200 solche erfüllten Prophezeiungen allein im Buch Daniel. Das ist nur ein Beispiel. Ich könnte jetzt die Beispiele vermehren mit Jesaja, Jeremia, über Hesekiel, die 12 Kleinen Propheten. Ferner kann man zeigen, dass sich seit der ersten jüdischen Einwanderung (1882) bis heute etwa 180 Einzelaussagen erfüllt haben. Das ist ein Phänomen, das sich nur in der Bibel findet. Hunderte von detaillierten Prophezeiungen, die nachweislich vorher verfasst wurden und sich danach präzise erfüllt haben. Das findet sich sonst in keiner Religion, weder im Hinduismus, noch im Buddhismus und im Islam. Darum ist die erfüllte Prophetie ein sehr starkes Argument, dass die Bibel Gottes Wort ist. Die Bibel muss von jemandem stammen, der nicht Raum und Zeit unterworfen ist. Wir als Menschen können einfach nicht in die Vergangenheit zurück, wir können nicht in die Zukunft reisen. Wir sind da, wo wir sind. Aber Gott ist nicht an Raum und Zeit gebunden. Er kann über Jahrtausende hinweg treffend die Zukunft voraussagen.
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Abb. 7: Es begann mit Musik. Liebi studierte Musik (Violine und Klavier) am Konservatorium und der Musikhochschule Zürich. Es folgten Studien der Sprachen der biblischen Welt (Griechisch, klassisches und modernes Hebräisch, Aramäisch, Akkadisch) sowie der Theologie. Den Bachelor of Theology erwarb er an der STH Basel. Das Master-Studium absolvierte er am Martin Bucer Seminar in Bonn. Er erwarb mit einer Arbeit über den Zweiten Tempel in Jerusalem einen Doctor of Theology in den Fachbereichen Judaistik und Archäologie des Neuen Testaments am Whitefield Theological Seminary (WTS) in Florida. Diese Hochschule ist ein „affiliated member“ der ARTS (Association of Reformed Theological Seminaries).
haTikwa (Rhapsodie in D-Moll). Eine Interpretation der israelischen Nationalhymne von Dr. Roger Liebi. (Link zum Hörgenuss)
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Lars Rominger:
Der christliche Glaube zerfällt in diverse Gruppen wie z.B. römisch-katholisch, evangelisch-reformiert, christlich-orthodox, evangelikal, Pfingstbewegung/charismatisch, andere Reformierte, andere Christen. Wie kommt das? Ist die Bibel so mehrdeutig zu verstehen?
Roger Liebi:
Man muss das in der geschichtlichen Perspektive verstehen. Die römisch-katholische Kirche hat ja die Geschichte über Jahrhunderte hinweg dominiert und ihre Entwicklung war weg vom Bibelwort hin zur Tradition der Menschen, indem eben die Tradition und auch die Beschlüsse von Konzilien, von Kardinalen und Päpsten zur eigentlichen Autorität erhoben wurden. Darum wurde ja auch über Jahrhunderte hinweg dem Volk verboten, die Bibel zu lesen, und schon gar nicht in der Landessprache. Das ist das Problem: Wenn die Zuhörerschaft nicht kontrollieren kann, was die Leitung verkündet, dann können die eben erzählen was sie wollen. Wir haben ein interessantes Beispiel: Als Paulus auf der zweiten Missionsreise nach Beröa kam, Apostelgeschichte 17, da hat er mit Juden über den Messias gesprochen. Diese Zuhörer haben das Wort mit Bereitwilligkeit aufgenommen, aber jeden Tag in den Schriften nachgeforscht, ob das, was Paulus sagte, auch wirklich mit der Bibel übereinstimmt. Man muss die Bibel studieren, um zu sehen, ob die gängige Auslegung einer bestimmten Kirchenrichtung auch der Bibel entspricht oder nicht. Das wird einfach viel zu wenig gemacht. Man kann das auch in Bezug auf die evangelische Kirche sagen: In der Zeit der Reformation, im 16. Jahrhundert, war dort das Anliegen, wieder zurück zur Heiligen Schrift zu gehen. «Allein die Bibel, ohne Tradition», das war das Motto. Das war ein grossartiger Ansatz. Luther hatte damals die Bibel in die Landessprache übersetzt und den Menschen zugänglich gemacht. So konnte man nicht mehr einfach auslegen, wie man will, sondern die Leute konnten kompetent nachlesen und überprüfen, ob das Gesagte mit dem Bibelwort übereinstimmt. Aber heute ist es auch wieder so, dass die Evangelische Kirche sich im Allgemeinen von der Bibel wegentwickelt hat, hin zu psychologischen und philosophischen Weisheiten. Die Kirchgänger studieren die Bibel im Allgemeinen nicht. Darum können sie auch das Gepredigte nicht kompetent überprüfen. Schade.
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Lars Rominger
Erich von Däniken sagte mir im Interview von 2024: «Die Götter lieben mich!»
Meine Antwort bzw. Reaktion darauf war: «Ich kenne zwar nur einen Gott, doch dieser Gott liebt Erich von Däniken definitiv auch!»
Wie ist Deine Antwort bzw. Reaktion darauf?
Roger Liebi:
Für die Video-Antwort: Bitte auf Bild klicken.

Abb. 8: Eine Videobotschaft an den Weltstar Erich von Däniken: Frage von Lars Rominger an Roger Liebi:
Erich von Däniken sagte mir im Interview von 2024: «Die Götter lieben mich!»
Meine Antwort bzw. Reaktion darauf war: «Ich kenne zwar nur einen Gott, doch dieser Gott liebt Erich von Däniken definitiv auch!» Wie ist Deine Antwort bzw. Reaktion darauf?
Roger Liebi
Ich kann dies nur unterstreichen und möchte das auch gerne biblisch begründen. Johannes 3. 16 sagt Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Dieser Vers, der eigentlich eine Zusammenfassung der Bibel ist in einem Satz besagt, dass Gottes Liebe wirklich alle Menschen umfasst. Die Welt bedeutet jeden Einzelnen. Keiner kann sagen Ich bin ausgenommen. Mich hat Gott von vornherein nicht gewollt, sondern das ist die gute Nachricht. Jeder darf wissen Gott hat ihn gewollt, hat ihn geliebt und hat Jesus Christus in diese Welt gesandt, um den Weg möglich zu machen, zu ihm zurückzukehren. Also auch für Erich von Däniken.
Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft. Eine Videobotschaft an den Weltstar Erich von Däniken – YouTube
Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft. Eine Videobotschaft an den Weltstar Erich von Däniken. on Vimeo
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Lars Rominger:
Welche Frage würdest Du Dir gerne selber stellen und beantworten?
Roger Liebi:
Gerne würde ich mich selbst noch Folgendes fragen und beantworten:
Viele Menschen bezweifeln, dass wir heute noch dieselbe Bibel in der Hand haben, wie sie ursprünglich geschrieben worden ist. Es ist für sie eine Schwierigkeit, zu glauben, dass die Bibel über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg gut überliefert worden ist. Sie wurde ja immer wieder neu abgeschrieben wurde. Wie soll das möglich sein, dass wir heute noch dieselbe Bibel haben wie sie ursprünglich aufgeschrieben worden ist? Diese Frage kann man sehr eindrücklich beantworten: Vom Neuen Testament haben wir fast 6000 griechische Handschriften. Sie stammen nachweislich aus der Zeit des 1. bis zum 15. Jahrhundert. Ab dieser Zeit gab es den Buchdruck. Da musste man nicht mehr abschreiben, sondern konnte griechische Bibeln drucken. Wir haben Handschriften aus allen Jahrhunderten. Die muss man miteinander vergleichen. So können Wissenschaftler einfach Abschreibfehler erkennen. Die grosse Masse der Handschriften zeigt eine unglaubliche Übereinstimmung. Wir können also wissenschaftlich belegen, dass wir heute noch das gleiche Neue Testament haben wie damals bei der Abfassung.
Beim Alten Testament ist es so, dass wir etwa 6000 hebräische Handschriften der Massoreten aus dem Mittelalter haben. Seit 1947, als die Handschriften von Qumran gefunden wurden, besitzen wir viele Handschriften, die bis über 1000 Jahre älter sind als die masoretischen Handschriften. Man kann wirklich belegen, dass der Text aus dem Mittelalter sich auch in den Höhlen von Qumran findet, zurückgehend bis in vorchristliche Zeit. Das ist der sogenannte Protomasoretische Text. So kann man auch für das Alten Testament belegen: Es ist wirklich so, wie Jesaja gesagt hat (40,8):
«Das Gras verdorrt, die Blume fällt ab, aber das Wort unseres HERRN bleibt in Ewigkeit.»
Vgl. bitte auch Addendum 7: Archäologie. Mose kannte das Alphabet. Abb. 19 und 20.
Publiziert in: „Maarav. A Journal for the Study of the Northwest Semitic Languages and Literatures.
Titel: Syria, Mesopotamia, and the Origins of the Alphabet.
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Lars Rominger
Welches Buch, nebst der Bibel, liest Du zurzeit?
Roger Liebi:
Ich lese gerade ein Buch von Norman Geisler. Um Atheist zu sein, fehlt mir der Glaube. Ein ganz eindrückliches Buch, das gerade Fragen, die immer wieder kritisch an die Bibel gestellt werden, so gut allgemein verständlich und trotzdem mit wissenschaftlicher Akribie erklärt, erläutert. Macht richtig Freude.

Abb. 9: „Um Atheist zu sein, fehlt mir der Glaube“. Buch von Norman Geisler.
ISBN/EAN: 9783867013246
Erschienen/Erfasst: 23.11.2018
Auflage: 1
Seiten: 448
Autor: Geisler, Norman L./Turek, Frank
Verlag: CMV Bielefeld
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Inhalt: Jede Weltanschauung erfordert Glauben – auch diejenige, die die Existenz eines Gottes ausschließt. Der Atheismus ist darum letztendlich ein Glaube. Die Autoren dieses Buches (Norman L. Geisler und Frank Turek) behaupten: „Ein Atheist muss für seine Weltanschauung viel mehr Glauben aufbringen als ein Christ.“ Dahinter steckt die folgende Überlegung: Je weniger Beweise ein Mensch für seine Position hat, desto mehr Glauben muss er aufbringen, um daran festzuhalten. Der Glaube deckt eine Wissenslücke ab. Je mehr Hinweise für die Glaubwürdigkeit einer Theorie vorliegen, desto kleiner ist die Wissenslücke und desto kleiner der Bedarf an „Glaubenskraft“, um diese zu überbrücken. Im Vergleich der Beweislagen beider Seiten stellt sich heraus, dass Atheisten größere Wissenslücken haben, weil sie viel weniger Beweise für ihren Standpunkt vorweisen können als Christen für ihren. Dieses Buch des in Amerika und darüber hinaus gut bekannten Apologeten Norman Geisler ist – um es Lee Strobel zu sagen „Klar, vollständig, überzeugend – diese grossartige Ressource wird sowohl den Christen als auch den Suchenden helfen, die rationale Grundlage des Christentums zu verstehen. Ich wünschte, es wäre verfügbar gewesen, als ich Atheist war – es hätte viel Zeit auf meiner spirituellen Reise zu Gott gespart!“
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Lars Rominger
Welches Zitat, welche Botschaft oder Lebensmotto kannst Du uns auf den Weg geben?
Roger Liebi:
Ich möchte ein Wort aus dem Propheten Jeremia zitieren und das ist eine so mutmachende Aussage.
Es heisst in Jeremia 29, Vers 13, und ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet nach mir fragen mit eurem ganzen Herzen und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der Herr.
In diesem Wort wird gesagt, wenn ein Mensch wirklich von ganzem Herzen Gott sucht und die Wahrheit will, dann wird er Gelingen haben und es ist nicht so, dass es eine vergebliche Suche ist wie nach der Bundeslade oder nach dem heiligen Gral. Es ist eine Suche die wirklich mit Finden enden wird.
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Herzlichen Dank für das tiefsinnige und lehrreiche Gespräch!
Lars Rominger im Frühling 2025
Addendum 1: Publikationen (Auswahl aus rund 60 Publikationen)
– Erfüllte Prophetie. Messianische Prophetie – ihre Erfüllung und historische Echtheit. Schwengeler, Berneck 1983. – 4. Auflage unter dem Titel: Der verheissene Erlöser. Messianische Prophetie – ihre Erfüllung und historische Echtheit. Beröa, Zürich 1994. – Veränderte Neuauflage: Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld 2007. (Online verfügbar)
– Weltgeschichte im Visier des Propheten Daniel. Schwengeler, Berneck 1986. – 8., überarbeitete Auflage: Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld 2009. (Online verfügbar)
– Einführung in die vier Evangelien. Beröa, Zürich 1990.
– Wolfgang Amadeus Mozart. Zwischen Ideal und Abgrund. Schwengeler, Berneck 1991.
– Ist die Bibel glaubwürdig? Die Bibel – ihre Autorität und Zuverlässigkeit. Beröa, Zürich 1992.
– Israel und das Schicksal des Irak. Unruheherd Nahost im Licht der Bibel. Schwengeler, Berneck 1993.
– Das neue Europa – Hoffnung oder Illusion? Schwengeler, Berneck 1994.
– Jerusalem – Hindernis für den Weltfrieden? Das Drama des jüdischen Tempels. Schwengeler, Berneck 1994. – 6., überarbeitete Auflage: Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld 2014. (Online verfügbar)
– (mit Joel Prohin:) Livre des Proverbes (= Sondez les Ecritures, 5). Bibles et Publications Chrétiennes, Valence 1995.– Deutsche Übersetzung: Das Buch der Sprüche. CMV Hagedorn, Düsseldorf 2017.
– (mit Joel Prohin:) Le prophète Ezéchiel (= Sondez les Ecritures, 9). Bibles et Publications Chrétiennes, Valence 1995. – Deutsche Übersetzung: Hesekiel. CLKV, Pfäffikon / CMV Hagedorn, Düsseldorf 2011.
– Der Messias im Tempel. Die Symbolik des Zweiten Tempels im Licht des Neuen Testaments. Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld / Schwengeler, Berneck 2003. (Online verfügbar)
– Herkunft und Entwicklung der Sprachen. Linguistik contra Evolution. Hänssler, Holzgerlingen 2003. – 4., revidierte Auflage: Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld 2018. (Online verfügbar)
– Sprachenreden oder Zungenreden? Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld 2006. (Online verfügbar)
– Leben wir wirklich in der Endzeit? Mehr als 175 erfüllte Prophezeiungen. Mitternachtsruf, Dübendorf 2012.
– Die Bibel – absolut glaubwürdig! Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld 2017. (Online verfügbar)
– Und Er kam nach Jerusalem. Die Passionswoche des Herrn Jesus Christus von ihrem jüdischen Hintergrund her neu betrachtet. Edition Nehemia, Steffisburg 2020. (Online verfügbar, Leseprobe)
– Führen alle Religionen an dasselbe Ziel? Edition Nehemia, Steffisburg 2021. (Online verfügbar, Leseprobe)
Lars Rominger’s Buchfavorit mit direktem wissenschaftlichen Bezug ist das Buch „Bibel und Wissenschaft. Die Forschung hat Verspätung.“

Abb. 10: Bibel und Wissenschaft – Die Forschung hat Verspätung. Roger Liebi. CLV-Verlag. 01.03.2019.
Online und als PDF verfügbar.
Vergleicht man Bibel und Wissenschaft, so stellt man fest: Die Bibel war der Forschung in zahlreichen Aussagen lange voraus. Es brauchte Jahrtausende, bis man zum Beispiel folgende biblische Aussagen wissenschaftlich bestätigen konnte:
– Die Erde ist rund und hängt über dem Nichts.
»(Er [Gott] ist es, der da thront über der Kugel der Erde, …« Jesaja 40,22 (700 v. Chr.). Das Buch Hiob gehört zu den ältesten Büchern der Bibel. Dort wird bezeugt, dass Gott die Erde über dem Nichts aufgehängt habe. Heute wissen wir zudem, dass der interstellare Raum, in dem die Erde »hängt«, ein Vakuum ist. Das entspricht genau der biblischen Aussage von dem »Nichts«.
– Die Sterne sind unzählbar.
– Der Hase käut wieder.
– Der Embryo besitzt im Anfangsstadium Knäuelform.
– Die Luft hat ein Gewicht.
Dieses Buch zeigt rund 30 Beispiele, in denen die Wissenschaft gegenüber der Bibel Verspätung hatte.
Addendum 2: Indiana Jones und Star Wars – Interferenzen

Abb. 11: Eine Szene aus Indiana Jones in „Jäger des verlorenen Schatzes“.
Relief mit R2-D2 (Roboter) und C-3PO (Protokoll-Droide) aus Star Wars.
Bildquelle: „The Jedi Archives“.

Abb. 12: Kunstdruck von Rob Prior: Als Star Wars – Fan freut sich Lars war’s über dieses dynamische Design von Indiana Jones und Darth Vader. Ein Hauch von Popkultur und Mash-up.
Bildquelle: https://www.toynk.com/products/indiana-jones-star-wars-limited-edition-8×10-art-print-by-rob-prior
Addendum 3: Making of „Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft“.

Abb. 13: Making of „Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft. 1 von 4.

Abb. 14: Making of „Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft. 2 von 4.

Abb. 15: Making of „Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft. 3 von 4.

Abb. 16: Making of „Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft. 4 von 4.
Addendum 5: Eine Grussbotschaft an den Weltstar Erich von Däniken
Abb. 17: Eine Grussbotschaft an Erich von Däniken
Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft. Eine Videobotschaft an den Weltstar Erich von Däniken – YouTube
Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft. Eine Videobotschaft an den Weltstar Erich von Däniken. on Vimeo
Addendum 6: Slideshow zu Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft
Abb. 18: Slideshow zu Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft
Slideshow zu Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft – YouTube
Slideshow zu Dr. Roger Liebi, der Indiana Jones der Bibelwissenschaft. on Vimeo
Addendum 7: Archäologie. Mose kannte das Alphabet.

Abb. 19: Archäologie. Mose kannte das Alphabet.
Publiziert in: „Maarav. A Journal for the Study of the Northwest Semitic Languages and Literatures.
Titel: Syria, Mesopotamia, and the Origins of the Alphabet.
Editor: Simeon Chavel
Editor Emeritus: Bruce Zuckerman
A journal of ASOR
American Schools of Overseas Research
Volume 27,Number 1-2|2023
https://www.journals.uchicago.edu/doi/10.1086/727576

Abb. 20: Syria, Mesopotamia, and the Origins of the Alphabet.
Link zur Bildquelle: https://www.journals.uchicago.edu/doi/10.1086/727576

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