Arbeitspapier: Bibel NT (Jesus) und geistliche Führerschaft. Damals und heute.

Arbeitspapier: Bibel NT (Jesus) und geistliche Führerschaft. Damals und heute.

Arbeitspapier: Bibel NT (Jesus) und geistliche Führerschaft. Damals und heute.

Jesus wurde von den damaligen geistlichen Obrigkeiten scharf kritisiert:

– Er ist mit dem Teufel im Bund.
– Er missachtet das Gesetz.
– Er verkehrt mit den Falschen.
– Sie arbeiten am Sabbat.
– Nur Gott kann Sünden vergeben!
– Er ist wahnsinnig, besessen.
– Er zerstört unsere Ordnung.
– Das hätte man den Armen geben sollen!
– Anmassung, Überheblichkeit.
– Er ist ein «Weinsäufer», also Lebensgeniesser und moralisch fragwürdig.

Nietzsche, der v.a. das 20. Jahrhundert prägte, war der Meinung, dass dies in seiner Zeit nicht geändert hat. „Die Kirche ist exakt das, wogegen Jesus gepredigt hat.“ (Der Philosoph Friedrich Nietzsche in Tolstoj-Exzerpte, Nachlass November 1887-März 1888 VIII 11 [257] und [244]).

Leitfrage: Wie sind die Verhältnisse im 21. Jahrhundert?

 

Referenzen:

1. Dämonenaustreibung – „Er treibt sie durch Beelzebul aus“
• Matthäus 12,22–24
• Markus 3,22
• Lukas 11,14–15
Kritikpunkt: „Er ist mit dem Teufel im Bund.“
Jesus’ Antwort: „Wenn Satan den Satan austreibt, ist sein Reich entzweit.“
Diese Stelle ist eine der stärksten, da sie zeigt, wie göttliche Macht als dämonisch diffamiert wird. Ein klassisches Beispiel für geistliche Blindheit.

2. Heilungen am Sabbat – „Gesetzesbruch“
Jesus heilt Menschen am Sabbat, was die Pharisäer als Verletzung des Gesetzes ansehen.
• Matthäus 12,9–14 – Heilung der verdorrten Hand → Pharisäer beraten, wie sie ihn
vernichten könnten.
• Markus 3,1–6 – Parallele; Jesus fragt: „Darf man am Sabbat Gutes tun oder Böses?“
• Lukas 13,10–17 – Heilung einer verkrümmten Frau → Synagogenvorsteher empört sich.
• Lukas 14,1–6 – Heilung eines Wassersüchtigen am Sabbat → Schweigen der Pharisäer.
Kritikpunkt: „Er missachtet das Gesetz.“
Jesus’ Antwort: „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, nicht der Mensch um des Sabbats willen.“ (Markus 2,27)

3. Umgang mit Sündern, Zöllnern, Frauen
Jesus isst und redet mit den „Unreinen“, was die religiösen Führer empört.
• Matthäus 9,10–13 – Mahl mit Zöllnern und Sündern → Pharisäer fragen: „Warum isst euer
Meister mit Sündern?“
• Markus 2,15–17 – Parallele.
• Lukas 7,36–50 – Salbung durch die Sünderin → Vorwurf: „Wenn er Prophet wäre, wüsste
er, wer sie ist.“
• Lukas 15,1–2 – „Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen!“
Kritikpunkt: „Er verkehrt mit den Falschen.“
Jesus’ Antwort: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.“

4. Ernte und Ährenraufen am Sabbat
• Matthäus 12,1–8 – Jünger pflücken Ähren am Sabbat → Vorwurf der Gesetzesübertretung.
• Markus 2,23–28, Lukas 6,1–5 – Parallelen.
Kritikpunkt: „Sie arbeiten am Sabbat.“
Jesus’ Antwort: „Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.“

5. Vergibt Sünden – „Gotteslästerung“
• Markus 2,1–12, Matthäus 9,1–8, Lukas 5,17–26 – Heilung des Gelähmten.
Kritikpunkt: „Nur Gott kann Sünden vergeben!“
Jesus’ Antwort: „Damit ihr wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, Sünden zu vergeben …“

6. Ankündigung seines Leidens und Kreuzes – „Er hat einen Dämon“
• Johannes 7,20, 8,48–52, 10,20 – Gegner sagen: „Er ist von einem Dämon besessen, er ist
verrückt!“
• Markus 3,21 – Seine eigene Familie sagt: „Er ist von Sinnen.“
Kritikpunkt: „Er ist wahnsinnig, besessen.“
Bedeutung: Göttliches Handeln überschreitet menschliches Denken – das wird als Wahnsinn interpretiert.

7. Reinigung des Tempels
• Matthäus 21,12–15, Markus 11,15–18, Lukas 19,45–47, Johannes 2,13–18
Er treibt Händler aus dem Tempel – die religiösen Führer planen daraufhin, ihn zu töten.
Kritikpunkt: „Er zerstört unsere Ordnung.“
Jesus’ Antwort: „Mein Haus soll ein Bethaus sein, ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.“

8. Salbung in Bethanien – „Verschwendung!“
• Matthäus 26,6–13, Markus 14,3–9, Johannes 12,1–8
Die Jünger (besonders Judas) empören sich über das teure Öl.
Kritikpunkt: „Das hätte man den Armen geben sollen!“
Jesus’ Antwort: „Sie hat mir ein gutes Werk getan. Arme habt ihr allezeit – mich aber nicht immer.“

9. Stillung des Sturms / übernatürliche Zeichen – „Wer ist dieser?“
• Markus 4,35–41, Matthäus 8,23–27, Lukas 8,22–2
Die Jünger fürchten sich und verstehen ihn nicht.
• Johannes 6,41–52 – Nach der Brotvermehrung murren die Juden: „Wie kann er sagen:
Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist?“
Kritikpunkt: „Anmassung, Überheblichkeit.“
Antwort: Zeichen, die das wahre Wesen Christi offenbaren.

10. Zusammenfassung bzw. die Kernmotive
Jesus wird kritisiert, wenn er:
• heilt, wo andere das Gesetz sehen,
• vergibt, wo andere strafen wollen,
• liebt, wo andere verurteilen,
• aufrüttelt, wo andere Ordnung wahren wollen.
Er bricht keine göttlichen Gebote, sondern menschliche Dogmen, um das wahre Herz des Gesetzes zu zeigen:
„Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.“ (Matthäus 9,13)

 

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