
07 Juni Der „Spamfilter“ im Gehirn: Lebensretter und Kreativitätsblocker zugleich.
Der „Spamfilter“ im Gehirn: Lebensretter und Kreativitätsblocker zugleich.
Wie wir mit Zwicky, Horizontkraft und Neugierfrequenz (Klang) die Einfallslosigkeit überwinden können.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Problemstellung
1.1 Der Filter als Überlebensmechanismus
1.2 Ordnung und Chaos im Gehirn
2. Lösungsansätze
2.1 If it is tricky – call Zwicky!
2.2 Klangsequenzen zur Voraktivierung des Gehirns
3. Fazit: Öffne Dich! (Hephatha)
1. Problemstellung
„Jemand, der für alles offen ist, ist auch nicht ganz dicht.“– Interview KMU Magazin Nr. 05, Mai 2016. Vgl. bitte Abb. 3.
Damals sprach ich noch recht nüchtern und wertfrei über die Vor- und Nachteile der geistigen Offenheit. Heute sehe ich die Sache differenzierter. Denn unser Gehirn hat einen eingebauten Spamfilter – auch Reduktionsfilter genannt – der uns im Alltag schützt, uns aber auch vom kreativen Denken abhalten kann.
1.1 Der Filter als Überlebensmechanismus
Aldous Huxley beschreibt in „Die Pforten der Wahrnehmung“, dass jeder Mensch potentiell über ein unbegrenztes Bewusstsein verfügt. Doch um im Alltag zu überleben, muss dieses Bewusstsein auf ein Minimum reduziert werden – durch den Filter unseres Gehirns. Nur ein Bruchteil der möglichen Wahrnehmung erreicht unser Denken.
Was Huxley „Reduktionsfilter“ nennt, bezeichne ich als „Spamfilter“ – eine Art Türsteher des Geistes.
Er schützt uns vor Reizüberflutung, aber blockiert auch neue Ideen, besonders wenn sie unkonventionell oder emotional sind.
1.2 Visualisierung: Ordnung und Chaos im Gehirn
Abb. 1: Die linke Hirnhälfte verarbeitet Logik, Fakten und Zahlen – langsam und bewusst. Die rechte hingegen arbeitet mit Intuition, Emotion und Vorstellungskraft – blitzschnell und oft unbewusst.
Der Schlüssel zur Kreativität liegt darin, diese rechte Hirnhälfte zu aktivieren und gleichzeitig den inneren Türsteher (Spamfilter) aufzulockern.
2. Lösungsansätze
2.1 If it is tricky – call Zwicky!
Der Schweizer Astrophysiker Fritz Zwicky entwickelte den morphologischen Kasten – ein Werkzeug, um radikal neu zu denken.
Sein Ansatz:
- Denke ohne Vorurteile.
- Betrachte alle denkbaren Kombinationen.
- Lass keine Möglichkeit von vornherein wegfallen.
In der Praxis bedeutet das: Schrittweise Kombination von Eigenschaften, die so ungewöhnlich sind, dass sie unser normales Denken herausfordern.
Beispielhafte Anwendung:
Abb. 2: Funktionsweise des morphologischen Kasten von Fritz Zwicky. An einem einfachen Fallbeispiel erklärt.
Ein Tisch mit 0 Beinen, aus Glas, 100 cm hoch, rund – er schwebt und hängt von der Decke.
So wird aus Logik und Chaos ein konkretes Innovationskonzept.
2.2 Klangsequenzen zur Voraktivierung des Gehirns
Doch wie gelingt es, sich in die Zwicky’sche Denkhaltung zu versetzen – offen, intuitiv, vorurteilslos?
Antwort: Durch gezielte Klangstimulation.
Musik wirkt tief auf unser Gehirn. Wie schon Beethoven sagte:
„Musik ist eine höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie.“
Erste Selbstversuche mit Klangsequenzen zur Voraktivierung des präfrontalen Cortex zeigen:
- Relaxation und emotionale Offenheit steigen
- Das Tagesbewusstsein wird nivelliert
- Der Filter wird durchlässiger
Die Klangsequenzen (74 Min.) zerfallen in drei Etappen:
- Relaxation (27 Min.)
- Nivellierung (17 Min.)
- Motivation (30 Min.)
Selbst Rauschintervalle und Frequenzüberlagerungen zeigen Wirkung. Je vielfältiger das akustische Spektrum, desto stärker die Wirkung auf kreative Denkprozesse.
3. Fazit: Öffne Dich! (Hephatha)
Das aramäische Wort Hephatha („Öffne dich!“) ist in der Bibel durchweg positiv besetzt. Es ist ein Aufruf zur inneren Öffnung – zum Vertrauen in das Unbewusste, in Intuition und Inspiration.
Was wir brauchen, ist kein strenger Türsteher mehr, sondern ein intelligenter Kurator im Kopf, der nicht alles blockiert, sondern Neues zulässt, ordnet und in Handlung übersetzt.
Abb. 3: Auszug aus „Jemand, der für alles offen ist, ist auch nicht ganz dicht.» / Interview KMU Magazin Nr. 05, Mai 2016.
Link zum ganzen Interview.
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