Patente als Geldanlage: Finanzielle Teilhabe an Wissen

Patente als Geldanlage: Finanzielle Teilhabe an Wissen

Die Schweiz ist das Land der Erfinder: gerechnet pro Einwohner werden in der Schweiz europaweit die meisten Patente angemeldet. Knapp tausend Patentanmeldungen pro Million Einwohner wurden 2018 beim IGE, dem Schweizer Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum eingereicht – mehr als doppelt so viele wie in anderen Ländern Europas. Die meisten Anmeldungen kamen dabei aus den Bereichen Medizintechnologie, digitale Kommunikation sowie Computertechnologie. Was haben private Investoren von dieser Innovationskraft? Die Finanzexperten von 9Brands erklären, wie jeder davon profitieren kann:

Unternehmerische Beteiligung mit Risiken

Eine weit verbreitete Geldanlage-Form wird gar nicht in erster Linie mit Patenten, Lizenzen und dergleichen in Verbindung gebracht: Aktien und Aktienfonds. Wer sich in dieser Weise an Unternehmen beteiligt, profitiert von Einnahmen und Wertzuwachs, die aus der Verwertung von Patenten entweder im eigenen Unternehmen oder durch Lizenzgebühren anderer Nutzer entstehen. Die Risiken sind bekannt – bei Einzelaktien kann man aufs falsche Pferd setzen und dadurch schlimmstenfalls einen Totalverlust erleiden, bei Fonds ist je nach Anlagekonzept eine mehr oder weniger breite Streuung über verschiedene Regionen und Branchen realisiert, die das Risiko deutlich vermindert. Nur risikofreudigen Anlegern ist die direkte Investition in Patente zu empfehlen. Fondsgesellschaften kaufen Patente kleiner Unternehmen oder einzelner Erfinder, in denen sie hohes Potenzial vermuten. Die Rendite wird gespeist aus Lizenzgebühren, eventuellen Strafzahlungen bei widerrechtlicher Nutzung und aus dem Weiterverkauf, wenn die Patente ihre Bedeutung und Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt haben und deshalb im Wert gestiegen sind.

Fördergelder und steuerliche Aspekte beachten

Einige Patentfonds stehen auch Privatanlegern offen. Eine Investition in diese Anlageklasse sollte aber gut überlegt sein. Zwar bleibt der Wert eines Patents selbst dann erhalten, wenn das Unternehmen aus anderen Gründen floppt, aber wenn der Fonds nur wenige Patente erworben hat, wirken sich Fehleinschätzungen bei einzelnen Patenten stark auf die Rendite aus. Außerdem gibt es meist hohe Mindestanlagesummen, sodass der Patentfonds zu viel Gewicht im privaten Portfolio erhalten müsste. Sind hohe Steuern für sie ein Thema, sollten Sie eine Investition in Patente auch mit Ihrem Steuerberater besprechen. Möglicherweise sind Erträge ganz oder teilweise steuerfrei oder müssen im Ausland versteuert werden. Je nach Ausgestaltung sind in der Forschungsphase öffentliche Fördergelder verfügbar, die die Entwicklungskosten für eine Erfindung mindern.

 

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